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Ausstellung: Foyer des Palastes täglich geöffnet


Der Friedrichstadt-Palast hat eine bewegte und wechselvolle Geschichte: Als Markthalle im Jahr 1867 gegründet, eröffnete am 29. November 1919 Max Reinhardts Großes Schauspielhaus – damit begann die 100-jährige Bühnengeschichte. Unter den Nationalsozialisten in Theater des Volkes umbenannt, heißt das Haus seit 1947 Friedrichstadt-Palast, und steht seit 1984 an der Friedrichstraße 107.

Zum Auftakt der Jubiläumsspielzeit ‚Ein Jahrhundert Palast‘ hat sich das Haus jetzt selbst beschenkt: mit einem sechs Meter langen und vier Meter hohen gusseisernen 152 Jahre alten Fassadenteil der alten Markthalle. Zur Enthüllung war auch der (West-) Berliner Architekt Dr. Helmut Maier anwesend, der beim Abriss des alten Palastes 1985 das Teil aus dem Bauschutt gerettet hat. Außerdem der (Ost-) Berliner Jürgen Ledderboge, der damals in seiner Funktion als Oberbauleiter des neuen Palastes mit Maier das Architekturfragment aussuchte und zum Abtransport über die innerstädtische Staatsgrenze vorbereitete – eine ganz besondere deutsch-deutsche Anekdote…

2016 wurde das imposante Originalteil auf einem Kreuzberger Hinterhof von Guido Herrmann, Verwaltungsdirektor des Palastes, „wiederentdeckt“ und in der Folge professionell restauriert. Es steht nun an der Palastseite Johannisstraße/Ecke Friedrichstraße. Die edle Gestaltung, auch des Sockels, wurde von den Künstlern Oliver Störmer und Cisca Bogman (stoebo) erbracht, die 2015 nur wenige Meter entfernt auch das Denkzeichen für die drei Gründer des Palastes – Max Reinhardt, Hans Poelzig und Erik Charell – gestaltet haben.

Bei der Zeremonie, die durch den Intendanten Dr. Berndt Schmidt eröffnet wurde, sprachen Paul Spies, Direktor der Stiftung Stadtmuseum Berlin und Chef-Kurator des Landes Berlin im Humboldt Forum, sowie Guido Herrmann in seiner weiteren Funktion als Kurator des Jubiläumsprogramms. „Die Jubiläumsspielzeit soll Fenster öffnen. Wir wollen neugierig machen, in die Geschichte einzutauchen, auf vielfältige Art und Weise. Und wenn wir Fenster öffnen, was liegt dann näher, als die Türen des Hauses gleich ganz zu öffnen? Ab heute ist das im Foyer Wirklichkeit“, so Guido Herrmann.

Mit den Klängen von ‚Babylon Berlin‘, gespielt durch die Showband des Hauses, wurde das Erdgeschoss des Foyers offiziell auch tagsüber geöffnet für die Stadt. Auf diese Weise sollen Touristen und neugierige Berliner kostenfrei Einblicke in ihren Palast an der Friedrichstraße 107 bekommen. Das Foyer-Erdgeschoss ist nun dank einer von der Stiftung Stadtmuseum Berlin unterstützten Ausstellung ein Parcours durch die 100-jährige Geschichte der heute größten Theaterbühne der Welt.

Mit Tablets können Interessierte in Programmheften aus den unterschiedlichen Dekaden blättern sowie Interviews mit Zeitzeugen sehen. Für die erste Testphase der nächsten beiden Monate bis Mitte November gelten folgende Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 11-17 Uhr Samstag/Sonntag: 11-14 Uhr

Mit den Erkenntnissen der Testphase werden die Öffnungszeiten ggfs. optimiert. Die Foyer-Besichtigung ist bis Juni 2020 geplant.

Fotos: A. Strebe

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