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450 Millionen Euro teurer Wohnturm entsteht neben "Park Inn"


Neben dem "Park Inn" baut Covivio ein Hochhaus. Wie es aussehen wird, ist noch unklar. Ein Architekturwettbewerb blieb ohne Sieger.(von Isabell Jürgens)

Park Inn Hotel am Alexanderplatz

Foto: Promo

Berlin. Eigentlich sollte am kommenden Dienstag bekannt gegeben werden, wie das geplante Hochhaus neben dem Hotel „Park Inn“ am Alexanderplatz aussehen soll. Doch am Donnerstagabend sagte der Bauherr Covivio (vormals Immeo/Foncière des Régions) den Verkündungstermin ab. Der Termin sei bis auf Weiteres verschoben, teilte das Unternehmen mit.

Dafür verriet Covivio schon einmal, wie teuer der geplante Wohnturm werden soll – 450 Millionen Euro. Grund für die Absage: Die Jury des Architekturwettbewerbs kürte keinen Sieger. Stattdessen empfahl sie, die beiden besten Wettbewerber jeweils mit einem zweiten Platz auszuzeichnen und beide Büros um Überarbeitung ihrer Entwürfe zu bitten. Die beiden Architekturbüros Sauerbruch Hutton aus Berlin und Diener & Diener aus Basel. Die beiden Architekturbüros haben nun Zeit bis zum Herbst, um die Gestaltung des 130-Meter-Turms noch einmal zu bearbeiten.

Der Wohnturm soll auf einer Fläche entstehen, die heute noch zum Teil mit dem Sockelgebäude des Park Inn Hotels bebaut ist. Covivio hatte das Park Inn Hotel 2016 gekauft und damit auch die Option, auf dem Grundstück zwei Hochhäuser zu errichten, die jeweils rund 70.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche beinhalten. In dem ersten Turm, der nach den Plänen des Entwicklers nach dreijähriger Bauzeit Ende 2022 stehen soll, sind nun rund 16.300 Quadratmeter für Wohnungen reserviert. Zudem sollen Büros, Restaurants, Coworking-Flächen und Läden Platz finden.

Bezirk Mitte befürwortet Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe

Der Wettbewerbsjury unter Leitung von Markus Allmann (München) gehörte auch Ephraim Gothe (SPD), der Baustadtrat des Bezirks Mitte an. „Ich begrüße das Engagement der Covivio ganz ausdrücklich“, sagte Gothe. Im Ergebnis seien zwei sehr gute Entwürfe in die Überarbeitung geschickt worden. Schon jetzt zeichneten sich beide Entwürfe dadurch aus, dass sie für den Einzelhandel, das Wohnen und die Büronutzung gute architektonische Lösungen anbieten.

COVIVIO Hochhaus am Alexanderplatz

Foto: BM

„Die Mischnutzung wird vom Bezirk ausdrücklich befürwortet“, so der Baustadtrat weiter. Dem Bezirk sei außerdem sehr wichtig, dass im Erdgeschoss neben großflächigen Läden zu allen Seiten kleinteilige gastronomische Angebote gemacht würden. Begrüßenswert sei auch, dass keine Eigentums-, sondern Mietwohnungen errichtet würden, die der Konzern im Bestand halten wolle. „In dem Zusammenhang halte ich auch eine Diskussion zur Übernutzung des Alexanderplatzes durch große Sonderveranstaltungen für geboten“, regte Gothe weiter an. Die Belegung des Platzes gemessen an der Zahl der Tage pro Jahr sollte deutlich eingeschränkt werden, fordert er. Außerdem sollten die gestalterischen Qualitätsanforderungen an die Nutzer erhöht werden.

Knapp 25 Jahre ist es her, dass der Architekt Hans Kollhoff den städtebaulichen Wettbewerb zur Gestaltung des Alexanderplatzes mit dem Vorschlag gewann, dort 13 150-Meter-Türme zu errichten. Da zunächst die Investoren ausblieben und schließlich auch die DDR-Moderne eine Neubewertung erfuhr, war die Anzahl der Türme bei der Überarbeitung des Masterplans in den vergangenen zwei Jahren erst auf elf, dann auf zehn und zuletzt auf neun geschrumpft. Zwei davon will die Covivio links und rechts vom Park Inn errichten. Läuft alles wie vom Eigentümer geplant, soll bis 2024 auch der zweite Turm stehen.

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